Josef Bürckel

fr. Reichsstatthalter in Wien

* 30. März 1895 Lingenfeld

† September 1944

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1947

vom 7. April 1947

Wirken

Josef Bürckel wurde am 30. März 1895 in Lingenfeld (südlich Speyer, Pfalz) geboren. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er Volksschullehrer und war als solcher zuletzt in Mußbach bei Neustadt a. d. H. tätig.

Inzwischen hatte er sich aber schon 1921 der NSDAP angeschlossen und war seit 1926 "Gauleiter" der heimatlichen Pfalz. Nach der sogenannten Machtergreifung wurde er 1934 zum Saar-Bevollmächtigten der Reichsregierung ernannt und führte als solcher den Wahlkampf durch, der 1935 zur Rückkehr des Saargebietes in das Deutsche Reich führte. Daraufhin wurde aus der Pfalz und dem Saargebiet ein einheitlicher "Gau" unter dem historisch unsinnigen Namen "Saarpfalz" gebildet, als ob die Pfalz plötzlich an der Saar und nicht mehr am Rhein läge.

Die "Saar-Lorbeeren" B.s bewirkten dann wohl, daß er im Mai 1938 in das soeben besetzte Österreich geschickt wurde, um auch dort die Abstimmung über den Anschluß durchzuführen. Danach wurde er neben den neuen Reichsstatthalter Seyß-Inquardt als Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich gesetzt, anscheinend als Aufpasser. Dieses seltsame Verhältnis änderte sich bald, indem nach dem ...